Der "Elefantengott" Ganesha ist eine der beliebtesten Gottheiten im Hinduismus und ist u. a. auch als Ganapati, Vighnesha oder eben als Vinayaka ("der, der Hindernisse beseitigt") bekannt.

 

Er ist der Herr allen Anfangs, zu ihm betet man, um Glück für eine Reise oder einen Neuanfang zu erbitten. Außerdem steht er für Weisheit, Intelligenz und beschirmt die schönen Künste. Eine Statue des Ganesha im Haus segnet es und verheißt seinen Bewohnern Glück.

 

In den meisten Darstellungen sieht man Ganesha als dicken Mann bzw. Kind mit einem Elefantenkopf, auf einer großen Lotosblüte sitzend. Die Maus (im Hinduismus u. a. ein Symbol für Stärke und Intelligenz), die bei ihm ist, ist sein Reittier.

Seine vier Arme zeugen von seiner göttlichen Macht und tragen in der Regel eine Waffe (Zeichen des Schutzes und des Kampfes gegen das Schlechte) und eine Lotosblüte (Zeichen für die Wiedergeburt und für Weisheit und Reinheit), während die beiden anderen Hände eine Trost spendende und eine Gnade bringende Handhaltung (Mudra) aufweisen. 

Manchmal trägt er auch ein Buch und eine Gebetskette (Mala).

Meist hat er nur einen Stoßzahn, da er den zweiten einer Legende nach im Kampf gegen eine Inkarnation des Vishnu verlor. Außerdem steht noch eine Schale mit Süßigkeiten bei ihm, die neben einer vielschichtigen Bedeutung auf spiritueller Ebene auch schlicht seine Liebe zum Essen zeigen! 

 

In unzähligen Legenden gibt es die verschiedensten Versionen der Entstehung Ganeshas. Die wohl bekannteste Geschichte aus dem Shiva Purana besagt, daß Shivas Frau Parvati Ganesha schuf, als ihr Mann nicht da war - indem sie aus Lehm einen kleinen Jungen formte, ihn mit Wasser aus dem Ganges, dem heiligen Fluß Indiens, übergoss und ihn so zum Leben erweckte. Sie gab ihm den Namen Ganesha und stellte ihn als Wache vor ihr Gemach. Als Shiva nach Hause kam und zu seiner Frau wollte, stellte sich Ganesha ihm in den Weg. Wütend darüber schlug Shiva ihm den Kopf ab und ging ins Zimmer seiner Frau. Als sich dann herausstellte, daß er den Sohn getötet hatte, den seine Frau geschaffen hatte, befahl Shiva seinen Dienern, ihm den Kopf des ersten Lebewesens, auf welches sie treffen, zu bringen. Dies war ein Elefant, und Shiva setzte dessen Kopf auf Ganeshas Rumpf, um ihn ins Leben zurückzuholen.

 

Der Elefant ist ein wichtiges hinduistisches Symboltier und gilt als Wächter bzw. Träger des Alls. Im Hinduismus erscheinen Elefant und Ganesha oft abwechselnd an Häusern und an Tempeln und symbolisieren Glückszeichen.